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Was bringen programmierbare Heizkörperthermostate?

In unserer Wohnung gibt es Räume, die wir jeden Tag nur für eine bestimmte Zeit aufsuchen, nämlich das Bad und die Küche. Sollen die deshalb dauernd beheizt werden? Wenn nein, dann braucht es viel Überwindung und Askese, vor allem im Bad. Wir haben uns elektronische Heizkörperventile gekauft, mit denen sich jeder Wochentag programmieren läßt: Welche Temperatur um welche Uhrzeit? Für das Bad war die Einstellung 20°C von 6:00 bis 8:30 und von 22:00 bis 23:00 Uhr. Für den Rest des Tages durfte die Temperatur bis auf 15°C absinken. Das folgende Bild zeigt den daraus resultierenden Tagesgang der Temperatur vor dem Heizkörper im Zeitraum 5. bis 11. Januar. (Das Thermometer befand sich am unteren Viertel des 1,80 m hohen Heizkörpers.)


Boxplots der Temperatur vor dem unteren Viertel des Heizkörpers im Bad im Verlauf eines Tages. Das Thermostat war von 6:00 bis 8:30 und von 22:00 bis 23:00 auf 20°C programmiert, sonst auf 15°C.

Wenn wir morgens und abends ins Bad kamen, freuten wir uns über die von der Heizung abstrahlende Wärme. Abseits der Wärmestrahlung hatte das kurzfristige Aufheizen wenig Effekt, wie man am nächsten Diagramm vom Messpunkt B2 sieht.


Tagesverlauf der Temperatur am Messpunkt B2 abseits des Heizkörpers nahe der Außenwand.

In der Küche waren die Verhältniss ähnlich. Wir hielten uns aber nicht so nah am Heizkörper auf, so dass die Komfortsteigerung während des Frühstücks und des Abendessens geringer blieb. Für die Zeit von 9:00 bis 18:00 ließen wir die Temperatur nur bis 18°C absinken. Man verbringt in der Küche ja doch mehr Zeit als im Bad!

Unsere progammierbaren Heizkörper haben sich auch für das Wieder-Aufheizen am Ende einer Abwesenheitszeit bewährt. Wenn es aber darum geht, dauerhaft eine bestimmte Temperatur zu halten, sind sie den klassischen Bimetallthermostaten unterlegen. Zumindest die von uns verwendeten Geräte regelten unruhiger mit größeren Temperaturschwanken als die alten Thermostatventile. Das lässt sich an den nächsten beiden Diagrammen ablesen. Bei programmierbaren Ventilen wird das Ventil beim Erreichen der Mindesttemperatur von einem Stellmotor geöffnet und später wieder geschlossen. Das Wasser im Heizkörper fließt sozusagen im "Stop and Go-Verfahren". Das klassische Thermostatventil passt die Ventilöffnung in kleineren Schritten an, so dass es zu einem gleichmäßigen, langsamen Durchfluss des Heizwassers kommt.


Temperaturverlauf am Messpunkt S (Südzimmer). Am Heizkörper befand sich ein auf dauerhaft 13°C programmierter elektronischer Thermostat.

Temperaturverlauf am Messpunkt S (Südzimmer). Am Heizkörper befand sich ein "klassischer" Thermostat. Der Drehknopf steht auf unter 1.
Klassisches Ventil am Heizkörper S mit Info-Aufdruck. Die abgebildete Einstellung müsste ca. 10°C entsprechen. Halbmond (14°C) ist rechts von 1 schwach zu erkennen.

Im nächsten und letzten Kapitel wird der Gaszähler betrachtet und versucht, ein Fazit unseres "Sportfrierens" zu ziehen..
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