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Messungen mit Oberflächen-Infrarotthermometer

Mitte Dezember wurde es richtig kalt. Am 15.12.22 blieb die Temperatur durchweg unter Null (Minimum -7,3 °C, Maximum -0,3 °C, Tagesmittelwert -4,8 °C). Am sonnigen 16.12.22 gab es immerhin ein Maximum von +0,4 °C, aber das Minimm (-8,3 °C) und auch die Tagesmitteltemperatur (-5,2 °C) waren tiefer, als am Vortag. Mit Ausnahme des Wohnzimmers waren auch die Raumtemperaturen recht ungemütlich um die 10 °C. Wie kalt sind eigentlich die Wände? Von wo kommt die Kälte? Aufschluss darüber erhofften wir uns von einem Thermodetektor, der mit einem Laserstrahl die Oberflächentemperatur von Gegenständen misst. Danke an Rainer für das Ausleihen seines Geräts Bosch PTD 1. Die Messergebnisse der Temperaturen des Fußbodens und der Zimmerdecke sind im Folgenden in den Wohnungsplan eingezeichnet.


Im Erdgeschoss zeigt sich die Wirkung der Fußbodenheizung im Flur. Am Start der Heizschlangen war das Parkett fast dreißig Grad warm. Im weiteren Verlauf blieb die Fußbodentemperatur bei zwanzig Grad. Der Flurfußboden ist also an kalten Tagen eine deutliche Wärmequelle. Im Wohnzimmer nehmen die Fußbodentemperaturen mit der Entfernung vom Kachelofen und der Annäherung an das Fenster ab. In der Küche ("Tür zum Flur immer geschlossen halten!") sind die Fußbodentemperaturen erheblich niedriger. Vor der Terrassentür und unter den Veluxfenstern ist es am kältesten. Die Wärmestrahlung der Heizung bei K2 kompensiert diesen Effekt etwas, so dass dort 9,7 °C gemessen wurden. Das nächste Bild zeigt die um 17 Uhr gemessenen Lufttemperaturen und die Temperaturen der Zimmerdecken.


Die Wärme des Kachelofens macht sich deutlich bemerkbar. Der Temperaturabfall zur Fensternähe ist an der Decke mit ca. 5°C stärker als die 2-3°C der Bodentemperatur. In der Küche ist - im Gegensatz zum Wohnzimmer - die Raumdecke deutlich kühler als der Boden mit Ausnahme des Punkts über der Heizung. Die Deckentemperatur um 6°C ist nahe am Tagesmittelwert der Lufttemperatur im darüber liegenden Schlafzimmer (7,5°C).

Die Wände im Flur waren 21°C, an der Außenwand hinter der Garderobe 14°C, warm. In der Küche wurden an den Wänden Temperaturen zwischen 4 und 7°C gemessen. Im Wohnzimmer entsprachen die Wandtemperaturen ungefähr den Deckentemperaturen.


Im ersten Stock gab es mit 1,6°C und 2,2°C zwei erschreckend niedrige Temperaturwerte an der Zimmerdecke des Südzimmers. Die Fußbodentemperaturen im Südzimmer waren dagegen mit ungefähr 10°C deutlich höher als in den anderen Räumen im 1.Stock. Es wirkte sich anscheinend der geheizte Kachelofen im Wohnzimmer darunter aus. Die Fußbodentemperaturen im Nordzimmer widersprechen der Vermutung, dass der Raum von der Heizung des Kosmetikstudios darunter profitierte. Das Gleiche gilt für das Bad.

Die Wandtemperaturen im Südzimmer lagen ohne besondere Auffälligkeiten zwischen 4,7 und 6,7°C. An einer vom Raum-Luftaustausch abgeschirmten Stelle der Außenwand des Nordzimmers wurde nur 1,7°C gemessen. Sonst lagen die Wandtemperaturen im Nordzimmer zwischen 2,8 und 4,6°C.

Schaurig kalt war es am 16.12. gegen 17 Uhr im Bad. Die Wandtemperatur bei der Heizung war 5°C. Nahe der Nordwestecke des Gebäudes gab es Wandtemperaturen unter Null Grad Celsius. Die bei B1 und B2 gemessenen Lufttemperaturen sind wesentlich höher. Das weckt Zweifel an der Repräsentativität unserer Oberflächen-Messwerte. Die Heizung war eingestellt auf 14°C. Zwischen 7:00 und 8:30 und zwischen 22:00 und 23:00 Uhr ist der Sollwert 20°C. Dann kann man es gut im Bad aushalten, weil der bis an die Decke reichende Heizkörper dann Wärme abstrahlt.

Die Messungen mit dem Thermodetektor haben einige interessante Erkenntnisse gebracht. Besonders haben sie mir die Bedeutung der Zimmerdecke für den Wärmehaushalt der Räme deutlich gemacht.

Im nächsten Kapitel werfe ich einen genaueren Blick auf die Regulierung der Raumtemperatur mit den programmierbaren Heizhörperthermostaten.
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