Beim Beginn meines Studiums wollte ich Verhaltensforscher werden. Von Konrad Lorenz beeinflusst, stellte ich mir vor, das Dilemma der menschlichen Aggression aufzulösen (zu dumm dass dafür damals kein Nobelpreis zu erwarten war!). Mit 18 Jahren beschäftigten mich menschliche Gruppendynamik und Friedenspolitik eigentlich viel mehr, als die reine Naturbeobachtung. Aber ich hatte mir ja als kleiner Junge geschworen "du wirst Naturforscher", weil die oberschlauen Erwachsenen auf mein erklärtes Lebensziel immer antworteten: "Ja, warte erst mal, bis du groß bist."
Also 1968 Fragebögen verschickt an die Autoren eines einschlägigen dtv-Buches: Konrad Lorenz, Joachim Autrum, Bernhard Grzimek und Bernhard Hassenstein. Eine der Fragen: "Wo empfehlen Sie, Verhaltensforschung zu studieren?" Ich entschied mich für Freiburg im Breisgau.
Bei Studienbeginn war der große Hörsaal voll und wir sollten einen Test beantworten - "Nur zur hochschulpolitischen Demonstration". Später der Schock: nur die besten 25 % bekamen einen Platz in den Anfängerpraktika. Es sollte im Semesterverlauf weitere Tests geben für die nächste Verteilrunde der Praktikumsplätze. Also lernen, lernen, um in die besten 25 % aufzurücken! Zum Studium könnte man noch viel erzählen, aber jetzt geht es schon zum Abschluss. Da beschäftigte ich mich mit Ameisen. Und in meiner Abschlussarbeit als Studienreferendar ging es wieder um Ameisen.
Auf die Hundertüßer kam ich durch die Doktorarbeit im Steigerwald (Ökologische Außenstation der Uni Würzburg).
In der Arbeitsgruppe Mühlenberg im Steigerwald untersuchten wir auch Spinnen und Laufkäfer aus Barberfallen. Ich bekam 1982 meinen ersten Auftrag als biologischer Gutachter vom Bayerischen Landesamt für Umwelt: "Untersuchungen der Insekten- und Spinnenfauna in den Weinbergen Frankens"
Viele Jahre war ich zusammen mit Ulfert Graefe Geschäftsführer des IFAB Institut für Angewandte Bodenbiologie GmbH. Firmensitz: Hamburg, Arbeitsstellen in Osnabrück und Hamburg. Da wurden die Regenwürmer ganz wichtig.
Und die allgemeine Bodenökologie und Boden-Ökotoxikologie kamen in der Zeit als Hochschulprofessor hinzu.